Neue Suchanfragen in Moskau. Strafverfahren gegen zwei Frauen eingeleitet
MoskauAm 24. April 2025 wurden Marija Pankowa, 50, Ehefrau von Sergej Tolokonnikow, und Nadeschda Lebed, 74, durchsucht. Die Frauen wurden angeklagt, sich an den Aktivitäten einer extremistischen Organisation beteiligt zu haben, weil sie an Jehova Gott glaubten.
Das Strafverfahren gegen Pankowa wurde am 22. April 2025 von Natalja Wicharewa, einer leitenden Ermittlerin der Koptewskij Interbezirklichen Ermittlungsabteilung des Ermittlungskomitees für den Nördlichen Verwaltungsbezirk von Moskau, eröffnet. Den Ermittlungen zufolge liegt die Schuld der Gläubigen darin, dass sie an Zusammenkünften zur Anbetung der Zeugen Jehovas teilgenommen hat, die von Sergej Tolokonnikow, Anatoli Marunov und Roman Marejew organisiert und wegen ihres Glaubens verurteilt wurden.
Am Morgen des 24. April klopften Polizisten an Marija Pankowas Tür. Sie erklärten, dass sich im Fall ihres Mannes neue Umstände aufgetan hätten und sie deshalb verhört werden müsse. Diese Nachricht machte ihre Mutter krank. Mariya wurde zum Verhör in das Ermittlungskomitee gebracht. Der Ermittler wählte für sie eine Beschränkungsmaßnahme in Form einer Anerkennungsvereinbarung. Nach dem Verhör wurde Mariyas Haus durchsucht und ihr Laptop beschlagnahmt.
Am selben Tag fand unter der Leitung des Polizeibeamten D. A. Nesterov eine Durchsuchung in der Wohnung von Nadeschda Lebed und ihrem Ehemann statt. Bei ihnen wurden elektronische Geräte beschlagnahmt. Die Ehegatten wurden im Untersuchungsausschuss verhört. Sie nahmen ein Anerkennungsabkommen von Nadeschda entgegen. Zuvor, im Jahr 2021, war bereits nach der Familie Lebed gesucht worden.
Insgesamt werden in Moskau 20 Zeugen Jehovas wegen ihres Glaubens verfolgt, sieben von ihnen verbüßen ihre Haftstrafen in Kolonien.